SONNTAGSBLICK, 16.08.1998

Blitz-Interview mit Teamchef Alain Prost:
"Vom Start weg ging alles schief"



Das Interview führte Roger Benoit

Alain Prost (43) als König der Rennfahrer gekrönt: 199 Rennen, 51 Siege, 798,5 Punkte und 4 WM-Titel. Alain Prost als Teamchef - bisher noch keine Erfolgsstory. SonntagsBlick sprach gestern mit dem Franzosen.

Null Punkte nach elf Rennen. Haben Sie die Saison abgeschrieben?
Nein, aber 80 Prozent unseres Potentials setzen wir bereits für 1999 ein. Wenn wir jetzt noch versuchen würden, das alte Auto zu retten, würden wir die Zukunft gefährden.

Ist das aktuelle Auto also ein Flop?
Vom Start weg ging alles schief. Das Getriebe und der Motor waren schwerer, als wir geglaubt haben. Wir bekamen Probleme mit dem Radstand und den Aufhängungen. Dazu kam noch der wochenlange Umzug im Frühling von Magny-Cours nach Paris.

Würden Sie Ihr Team verkaufen, wenn plötzlich ein reicher Araber auftauchen würde?
Nein. Nicht bevor wir konkurrenzfähig sind. Ich hatte auch als Rennfahrer 1980 im McLaren-Ford kein gutes Premierenjahr....

Sie verlängerten soeben die Verträge mit den Piloten Panis und Trulli.
Ja, beide haben eine schwierige Saison hinter sich - und sind natürlich enttäuscht. Ich möchte 1999 beide in einem guten Auto sehen!

Sie sind optimistisch - kommt also Konstrukteuren-Genie John Barnard von Arrows als Retter?
Wir arbeiten schon mit seiner Firma zusammen. Und ich kenne John von McLaren und Ferrari her. Er ist ein Supermann!

Warum klappte der Vertrag mit Frentzen nicht?
Aus Sponsorgründen. Ich mag den Deutschen. Er ist besser als sein Ruf!

Welche Fahrer - ausser Ferrari-Schumi - würden Sie sofort nehmen?
Jacques Villeneuve, weil er in jedem Training fightet. Egal, wie gut das Auto ist. Und dann stünden Jarno Trulli sowie Ralf Schumacher ganz oben auf meiner Liste!



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